Trassenfindung
Infos
Seit Januar 2021 planen wir mit der Region zwei Gleise mehr zwischen Hannover und Bielefeld für den Deutschlandtakt . Die Gleise schaffen Platz für mehr und schnellere Nah-, Fern- und Güter-Züge. Im Deutschlandtakt benötigen Fern-Züge 31 Minuten für Hannover–Bielefeld.
Hier erklären wir Schritt für Schritt den Weg vom weißen Blatt zu Trassen-Korridoren. Die Karte zwischen Hannover und Bielefeld war für uns der Ausgangspunkt des Projekts – also das weiße Blatt, auf dem wir mit der Planung begonnen haben. Jeder weitere Schritt wurde mit der Region erörtert.
1. Schritt: Suchraum definieren
Fachleute der Bahn definierten einen Suchraum. In dem Suchraum sind Bahnstrecken mit 31 Minuten Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld möglich. Der Suchraum umfasst 2.500 Quadratkilometer Fläche. Ein ausschließlicher Ausbau der bestehenden Strecke erreicht 31 Minuten Fahrzeit nicht.
2. Schritt: Grob-Korridore entwickeln
Gemeinsam mit der Region haben wir in fünf Veranstaltungen Raumwiderstände erörtert, die neuen Gleisen mehr oder weniger entgegen stehen. Anhand der Raumwiderstandskarte entwickelten Fachleute durchgehende Grob-Korridore, die hohe Raumwiderstände meiden. Die Grob-Korridore umfassen 600 Quadratkilometer.
3. Schritt: Technisch sinnvolle Linien in Grobkorridoren entwickeln
2022 entwickelten Fachleute mit einem Computer-Programm in den Grob-Korridoren Linien. Diese Linien haben wir genauer geprüft: Schaffen sie die Fahrzeit-Vorgabe 31 Minuten? Ist die Linie baulich möglich? Nur baulich sinnvolle Linien mit 31 Minuten Fahrzeit betrachten wir weiter.
4. Schritt: Fahrzeit-Korridore ermitteln
Aus den vielen Linien ermittelten Fachleute ab der zweiten Hälfte des Jahres 2022 Fahrzeit-Korridore. In südlichen Bereichen erreichen die Trassen keine 31 Minuten (rot). Dort suchen wir deshalb nicht weiter. In den übrigen Grob-Korridoren (grün) suchen wir weiter nach Trassen-Korridoren.
5. Schritt: Varianten qualitativ untersuchen und reduzieren
Die Linien mit 31 Minuten Fahrzeit haben Fachleute untersucht und erörtert: Welche Linien beeinträchtigen Raum und Umwelt besonders stark? Welche Linien haben weniger Konflikte? Diese qualitative Betrachtung verringerte die Anzahl der Linien weiter. Auch die Anbindungen an die bestehende Strecke wurden qualitativ untersucht. Als Ausgangspunkte für die weitere Planung nutzten wir bei Hannover und Bielefeld jeweils die Anbindung an die bestehende Strecke mit der besten Bewertung.
6. Schritt: Kürzere Segmente vergleichen
In den Fahrzeit-Korridoren sind viele Linien verblieben. Dort, wo sich viele Linien überschneiden, werden Gelenkpunkte gebildet. Das sind die roten Punkte im Bild. Die Bereiche zwischen den Gelenkpunkten heißen Segmente. Mehrere Linien innerhalb eines Segments heißen Segment-Varianten. Die Segment-Varianten vergleichen wir mittels Bewertungsmethodik, um die beste Variante zu finden. Die Bewertungsmethodik erklären wir auf dieser Seite.
7. Schritt: 12 Trassen-Korridore öffentlich erörtern
Die besten Segment-Varianten bilden durchgehende Linien zwischen Hannover und Bielefeld. Diese 12 Linien haben Fachleute mit der Bewertungsmethodik verglichen, um die besten Varianten zu ermitteln. Das Ergebnis erörtern wir in 2024 öffentlich via Internet und vor Ort: Hinweise eingeben. Da sich die Verläufe in der weiteren Planung noch ändern können, zeigen wir die Linien als 1.000 Meter breite Trassen-Korridore.
Gut zu wissen
Etwa alle 30 Kilometer baut die Bahn bei neuen Gleisen einen Betriebs-Bahnhof zum Überholen oder Abstellen von Zügen. Mit Bahnsteigen wird hieraus ein normaler Bahnhof. So entstehen neue Halte für schnelle Nahverkehre. Bei der Erörterung der Varianten kann die Öffentlichkeit auch neue Halte vorschlagen.
Ausblick
Die nach der öffentlichen Erörterung best-bewerteten Varianten werden Fachleute genauer planen. Die genauere Planung heißt Vorplanung. Danach entscheidet der Deutsche Bundestag, welche Variante gebaut wird.