Mehr Bahn heißt mehr Klimaschutz. Die Bundesregierung will den Klimaschutz im Verkehr fördern durch mehr Bahn. 2023 haben Bundestag und Bundesrat dafür den Deutschlandtakt -Fahrplan ins Gesetz geschrieben. Mehr Bahn heißt für einige Orte mehr Gleise wie zwischen Hannover und Bielefeld. Hier beschreiben wir erste Planungen und mögliche Einflüsse auf die Samtgemeinde Lindhorst.
Gut zu wissen
Regionalzüge fahren im Deutschlandtakt zuverlässiger und pünktlicher. Durch die zusätzlichen Gleise fahren Regional- und Güterzüge auf anderen Gleisen als Fernzüge. So müssen Regionalzüge nicht mehr außerplanmäßig halten, um Fernzüge vorbeizulassen.
Chancen für den Nahverkehr:
Mehr Züge, zuverlässige Verbindungen
Das Projekt Hannover–Bielefeld schafft Platz auf den Gleisen für zusätzliche Regionalzüge. Es ergänzt in Niedersachsen die vier bestehenden Gleise von Hannover bis Wunstorf und die zwei Gleise zwischen Wunstorf und Minden. Verkehrs-konzepte für mehr Regionalverkehr werden möglich. Solche Konzepte gibt es für die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich gibt es ein Konzept für eine neue S-Bahn in Ostwestfalen-Lippe. Die S-Bahn in Hannover plant den Takt zu erhöhen. Die Landesnahverkehrsgesellschaften NWL in Nordrhein-Westfalen und LNVG in Niedersachsen haben die Konzepte erstellt. Sie funktionieren nur mit zusätzlicher Kapazität. Für die Umsetzung müssen Bund und Land das Geld bereitstellen.
Für die Samtgemeinde Lindhorst würden Deutschlandtakt
und Verkehrskonzept 2040+ der LNVG in der Hauptverkehrszeit mehr Regionalzüge bedeuten. Je Stunde fahren heute in Lindhorst drei Züge ab. Mit dem Verkehrskonzept 2040+ würden zur Hauptverkehrszeit vier Züge pro Stunde abfahren.
Bahnhof | Züge im Nahverkehr | ||||
---|---|---|---|---|---|
2024 | 2040 | ||||
Lindhorst | 2-3 | Abfahrten je Stunde | 4 | Abfahrten je Stunde | |
2 0-1 0-1 | S11 Minden–Haste RE60e Rheine–Braunschweig RE70e Bielefeld–Braunschweig | 2 2 | S11 Minden–Haste S11 Minden–Hannover* |
1 Zug fährt stündlich pro Richtung
e einzelne Züge
* Zug fährt in der Hauptverkehrszeit (6:00-9:00 Uhr, 16:00-19:00 Uhr)
RE Regional-Express
S Schnellbahn/ S-Bahn
Die Taktung von Kirchhorsten in Richtung Hannover und Richtung Minden wird verdoppelt. Die heute stündlich verkehrende S1 würde dann im Halbstundentakt fahren.
Damit das funktioniert, wird zusätzliche Kapazität zwischen Seelze und Wunstorf benötigt. Denn die eigenen Gleise der S-Bahn Enden in Seelze. Das Bahnprojekt Hannover–Bielefeld schafft zwei neue Gleise und die fehlende Kapazität. Die schnellen Züge verlassen bereits bei der Anbindung Cargo-Werk in Lohnde die bestehende Strecke. Diese ist dann frei für mehr Regional-Züge und S-Bahnen zwischen Seelze und Wunstorf. Die LNVG kann das nutzen und sagt über zusätzliche Gleise: „Jede zusätzliche Infrastruktur schafft Kapazitäten, die der LNVG eine Angebotsausweitung ermöglichen und damit Vorteile für die Fahrgäste im Nahverkehr erreichen“ (LNVG 2024: 4).
Gut zu wissen
Die Bahn ist klimafreundlicher als Auto oder Flugzeug. Zum Beispiel erzeugt eine reisende Person von Lindhorst nach Berlin mit dem Regional- und Intercity-Express 56 kg CO2e weniger als mit dem Auto. Zudem sparen Reisende 43 Minuten Fahrzeit mit dem Zug gegenüber dem Auto (Quelle: DB Fernverkehr AG: CO2Kompass, https://co2kompass.bahn.de/)
Auswirkungen der Trassen-Varianten auf die Fläche
Wir haben zwölf Trassen-Varianten entwickelt. Durch die Samtgemeinde Lindhorst führen neun Varianten.
Die folgende Tabelle enthält den Flächenbedarf und die Länge der neun Trassen-Varianten in der Samtgemeinde Lindhorst. Trassen-Variante V1-V6 beanspruchen 9 Hektar Fläche Lindhorsts, Variante V7-V9 10 Hektar und V10-V12 beanspruchen keine Fläche Lindhorsts.
Insgesamt sind die Varianten V1 bis V12 von Bielefeld nach Hannover zwischen 88 und 102 Kilometer lang. Die Varianten V1-V6 haben innerhalb Lindhorsts eine Teillänge von 6 Kilometern. Die Varianten V7-V9 haben innerhalb Lindhorsts eine Länge von fünf Kilometern. Die Varianten V10-V12 verlaufen nicht durch die Samtgemeinde.
Variante | V1 | V2 | V3 | V4 | V5 | V6 | V7 | V8 | V9 | V10 | V11 | V12 |
Flächenbedarf in Hektar | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 10 | 10 | 10 | 0 | 0 | 0 |
Länge in Kilometer | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 5 | 5 | 5 | 0 | 0 | 0 |
Auswirkungen auf Umwelt und Wohngebiete
Gut zu wissen
Den Flächen-Verbrauch für zwei Gleise berechnen wir mit 13 Metern Breite. Das ist von Oberleitungsmast zu Oberleitungsmast. Das gilt auch für Brücken. Je nach Gelände verläuft die Strecke auch auf einem Damm oder in einem Einschnitt. Deren Breite kommt zu den 13 Metern hinzu. Wir rechnen für Dämme und Einschnitte: Breite gleich Höhe mal zwei. Weitere technische Vorgaben für die Trassenfindung haben wir auf der Seite "Das Trassieren" zusammengestellt.
Da sich die Verläufe der Trassen-Varianten in der weiteren Planung ändern können, zeigen wir 1.000 Meter breite Trassen-Korridore.