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Porta Westfalica

Mehr und schnellere Züge im Nahverkehr, neuer Halt für die Gemeinde
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Blick auf die Schienen des Bahnhofs in Porta Westfalica (Quelle: DB InfraGO AG, Christian Holzapfel)

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Mehr Bahn heißt mehr Klimaschutz. Die Bundesregierung will den Klimaschutz im Verkehr fördern durch mehr Bahn. 2023 haben Bundestag und Bundesrat dafür den Deutschlandtakt -Fahrplan ins Gesetz geschrieben. Mehr Bahn heißt für einige Orte mehr Gleise wie zwischen Hannover und Bielefeld. Hier beschreiben wir erste Planungen und mögliche Einflüsse auf Porta Westfalica.

 

Gut zu wissen

Regionalzüge fahren im Deutschlandtakt zuverlässiger und pünktlicher. Durch die zusätzlichen Gleise fahren Regional- und Güterzüge auf anderen Gleisen als Fernzüge. So müssen Regionalzüge nicht mehr außerplanmäßig halten, um Fernzüge vorbeizulassen.

Chancen für den Nahverkehr: 
Mehr Züge, kürzere Fahrzeiten

Das Projekt Hannover–Bielefeld schafft Platz auf den Gleisen für zusätzliche Regionalzüge. Es ergänzt die vier bestehenden Gleise bis Minden. Verkehrskonzepte für mehr Regionalverkehr werden möglich. Solche Konzepte gibt es für die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich gibt es ein Konzept für eine neue S-Bahn in Ostwestfalen-Lippe. Die S-Bahn in Hannover plant den Takt zu erhöhen. Die Landesnahverkehrsgesellschaften NWL in Nordrhein-Westfalen und LNVG in Niedersachsen haben die Konzepte erstellt. Sie funktionieren nur mit zusätzlicher Kapazität. Diese kann vom Bahnprojekt Hannover–Bielefeld erreicht werden. Für die Umsetzung müssen Bund und Land das Geld bereitstellen. 

Mehr und verlässlichere Züge

Für Porta Westfalica würden Deutschlandtakt und S-Bahn-Konzept OWL mehr Regionalzüge bedeuten. Je Stunde fahren heute an dem Bahnhof Porta Westfalica fünf Regionalzüge ab. Zukünftig würden sieben Regionalzüge die Stunde abfahren. 
 

BahnhofNahverkehr
 20242040
Porta WestfalicaRE61 Köln–Minden  
RE602 Rheine–Braunschweig 
RE702 Bielefeld–Braunschweig 
RE782 Bielefeld–Minden 
RRX41 Remagen–Minden   
RE701 Bielefeld–Wolfsburg 
RE78/ S74½ Paderborn–Minden  
mit stündlicher Weiterführung nach Nienburg


½ Zug fährt halbstündlich pro Richtung  
1  Zug fährt stündlich pro Richtung 
2  Zug fährt zweistündlich pro Richtung

RE  Regional-Express 
RRX  Rhein-Ruhr-Express 
S  Schnellbahn/ S-Bahn 
 

Der zweistündliche Regional-Express RE70 von Bielefeld nach Braunschweig würde im Deutschlandtakt stündlich zwischen Bielefeld und Wolfsburg verkehren. Zudem wird die Reisezeit mit dem RE70 um zehn Minuten verkürzt.

Gut zu wissen

Die Bahn ist klimafreundlicher als Auto oder Flugzeug. Zum Beispiel erzeugt eine reisende Person von Porta Westfalica nach Berlin mit dem Regional- und Intercity-Express 49 kg CO2e weniger als mit dem Auto. Zudem sparen Reisende mit dem Zug 41 Minuten Fahrzeit gegenüber dem Auto. (Quelle: DB Fernverkehr AG: CO2Kompass, https://co2kompass.bahn.de/)

Chancen für Bahnhöfe:  
Neuer Halt in der Gemeinde

Etwa alle 30 Kilometer baut die Bahn bei neuen Gleisen einen Betriebs-Bahnhof zum Überholen oder Abstellen von Zügen. Mit Bahnsteigen wird hieraus ein normaler Bahnhof. Es entstehen neue Halte für schnelle Nahverkehre.

So ist zum Beispiel der Bahnhof Kinding (Altmühltal) auf der Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt entstanden. Das aktuellste Beispiel ist der neue Regional-Bahnhof Merklingen an der neuen Strecke zwischen Stuttgart und Ulm. Bei der Erörterung der Trassen-Korridor-Varianten zwischen Hannover und Bielefeld kann die Öffentlichkeit neue Halte in der Region vorschlagen.

Die Karte am Ende dieser Seite zeigt: Die Varianten V1 und V2 verlaufen bei Neesen und die Varianten V3, V4, V5, V6, V7, V8, V10 und V11 bei Auf der Heide oberirdisch. Hier sind Bahnhöfe für Regional-Züge technisch möglich. Neben den technischen Voraussetzungen gibt es weitere: Es muss genügend Fahrgäste geben und ein Halt muss in den Fahrplan für die Züge passen. Auch das Geld muss vom Bund und Bundesland bereitgestellt werden. Ob diese Kriterien erfüllt werden, zeigen die weiteren Planungen.

Chancen für Wirtschaft und Güterverkehr

Das Projekt beinhaltet übergeordnete Chancen für die Wirtschaft und den Güterverkehr in der Region: Güterzüge erhalten erstmals feste Zeiten im Fahrplan. So können Unternehmen in der Region mehr Güter auf der Schiene transportieren. Der Bau neuer Gleise schafft und sichert Arbeitsplätze und Aufträge für regionale Unternehmen. 

Mehr zu den übergeordneten Chancen haben wir auf der Seite "Chancen für die Region" zusammengefasst.

Aufteilung der Verkehrsflächen in Porta Westfalica

Porta Westfalica hat eine Fläche von 10.522 Hektar. 877 Hektar davon nutzt der Verkehr. Davon werden 542 Hektar für Straßen und 216 Hektar für Wege genutzt. Das sind 86% der Ver-kehrsfläche von Porta Westfalica. Unter Straßen fallen Straßen und Straßen-Entwässerungsanlagen. Unter Wege fallen Fahr-, Fuß-, Rad- und Reitwege. 24 Hektar sind Plätze. Darunter fallen Fußgängerzonen, Park-, Rast-, Markt- und Festplätze. 29 Hektar nutzt der Flugplatz.

An der Weser bei Porta Westfalica wird das Naturschutzgebiet „Vogelschutzgelände Porta Westfalica“ von den Trassen-Varianten V1 und V2 überbrückt. Im Anschluss daran liegt der Korridor der Trassen-Varianten V1 und V2 im FFH-Gebiet „Wälder bei Porta Westfalica“ und Naturschutzgebiet „Wittekindsberg“. Die Trassen-Varianten verlaufen hier immer noch auf einer Brücke. Nord-östlich des Stadtgebiets zwischen Klus und Bad Nammen über-schneidet sich der Korridor der Trassen-Varianten V1 und V2 mit dem FFH- und Naturschutzgebiet „Unternammer Holz“.

Südlich vom Stadtgebiet liegt der Korridor der Trassen-Varianten V3, V4, V5, V6, V7, V8, V10 und V11 teilweise im Naturschutzgebiet „Rahlbruch“. Im Anschluss daran untertunneln die acht Trassen-Varianten die Naturschutzgebiete „Holzhauser Mark“ und „Auf dem Sprengel“.

Bei Nammen, östlich vom Stadtgebiet von Porta Westfalica, untertunneln die Varianten V3 und V4 das FFH-Gebiet „Wälder bei Porta Westfalica“ und das Naturschutzgebiet „Nammer Klippen“.

Süd-östlich vom Stadtgebiet von Porta Westfalica überschneidet sich das Naturschutzgebiet „Schwatten Paul“ mit dem Korridor der Trassen-Varianten V5, V6, V7, V8, V10 und V11. Im weiteren Verlauf der Varianten V5 und V6 überschneiden sich die Korridore mit den Naturschutzgebieten „Appenhäuser Bruch“, „Bährenbruch“ und „Heineberg“.

Süd-östlich von Eisbergen liegt der Korridor der Trassen-Varianten V9 und V12 teilweise in dem Naturschutzgebiet „Modde“. Die Trassen-Varianten verlaufen hier auf einer Brücke.

Bei der Planung der Trassen versuchen wir die Auswirkungen auf die Naturschutzgebiete zu vermeiden oder gering zu halten. Unvermeidbare Eingriffe gleichen wir aus.

In den weiteren Planungen untersuchen wir auch: Gibt es vor Ort geschützte Tierarten? Dafür werden Kartierungen vorgenommen. So kennen wir den aktuellen Bestand und können Vorkehrungen zu deren Schutz treffen. 

Südlich von Holtrup liegt der Korridor der Trassen-Varianten V1, V2, V3, V4, V5, V6, V7, V8, V10 und V11 in den Zonen I und II des Wasserschutzgebiets „Porta Westfalica-Holtrup“. Südlich vom Stadtgebiet von Porta Westfalica liegt der Korridor der Trassen-Varianten V3, V4, V5, V6, V7, V8, V10 und V11 in den Zonen I und II des Wasserschutzgebiets „Porta Westfalica-Holzhausen-Eisbergen“. Bei Nammen überschneidet sich der Korridor der Trassen-Varianten V3 und V4 teilweise mit den Zonen I und II des Wasserschutzgebiets „Nammen“. 

Unsere Priorität ist es, Schutzgebiete zu umfahren. Das ist aber nicht überall möglich. Deswegen werden die Strecken durch ein Schutzgebiet möglichst kurz gehalten und noch einmal besonders intensiv untersucht. So finden wir heraus, wie wir das Grundwasser optimal schützen.

Die Trassen-Korridore führen teilweise durch Wohngebiete von Porta Westfalica. Genaue Auswirkungen auf Wohnbebauung können wir noch nicht absehen. Es gilt grundsätzlich: Gebäude werden möglichst umfahren. 


 

Gut zu wissen

Den Flächen-Verbrauch für zwei Gleise berechnen wir mit 13 Metern Breite. Das ist von Oberleitungsmast zu Oberleitungsmast. Das gilt auch für Brücken. Je nach Gelände verläuft die Strecke auch auf einem Damm oder in einem Einschnitt. Deren Breite kommt zu den 13 Metern hinzu. Wir rechnen für Dämme und Einschnitte: Breite gleich Höhe mal zwei. Weitere technische Vorgaben für die Trassenfindung haben wir auf der Seite "Das Trassieren" zusammengestellt.

Da sich die Verläufe der Trassen-Varianten in der weiteren Planung ändern können, zeigen wir 1.000 Meter breite Trassen-Korridore.